MCBA Kunstmuseum Lausanne

Kunstmuseum von Barozzi Veiga in Lausanne

Erhabene Ästhetik für eine traditionsreiche Schweizer Institution

 

Bis heute sind Kulturbauten Eckpfeiler für die Attraktivität von Städten und manchmal sogar Auslöser einer urbanen Transformation. Oft misst sich die Anziehungskraft aber nicht nur anhand des Inhalts, sondern auch an der Architektur, die der Kunst oder den Kulturgütern einen würdigen Rahmen verleihen soll. Nicht selten wird dabei die Architektur selbst zu einem Exponat innerhalb der Stadt. Eine solche Attraktion bildet der Neubau für das Musée Cantonal des Beaux-Arts (MCBA) in Lausanne, das bereits ein Jahr nach Fertigstellung mit einem renommierten Architekturpreis ausgezeichnet wurde. Das vom spanischen Architekturbüro Barozzi Veiga entworfene Objekt in unmittelbarer Bahnhofsnähe markiert eine erste Etappe zur Bildung eines gesamten Kunstquartiers, das Lausanne auf die Landkarte der Kulturattraktionen internationalen Rangs heben soll. Die Klarheit im Entwurf unterstützen formschöne Tür- und Fenstersysteme von Forster, die auch bezüglich Brandschutz, Einbruchhemmung und Energieeffizienz höchste Anforderungen erfüllen.

 

Vom Renaissancepalais zum Kunstareal Plateforme 10

In unmittelbarer Bahnhofsnähe entlang der Gleise besetzt der in hellem Klinker verkleidete Neubau Teile eines zentrumsnahen Areals, das im Laufe der nächsten Jahre zum Kunstquartier entwickelt werden soll. Das Museum selbst gehört zu den ältesten Kunstinstitutionen der Schweiz. 1841 gegründet, zog das kantonale Museum 1906 in den Palais de Rumine. Bereits seit den 1920er Jahren wurde es im Palais zu eng, seither bemühten sich Generationen von Direktoren um eine neue Lösung. Erst 2009 entschied der Kanton Waadt, eine Fläche der Bahnbetriebe für den Neubau zur Verfügung zu stellen, auf der ein ehemaliges Lokdepot aus dem 19. Jahrhundert stand. Das zwei Hektar grosse Areal, in dem zeitnah noch ein Museum für Fotografie und ein Museum für Design und angewandte Kunst ihre neue Heimat finden werden, trägt den Namen Plateforme 10.

 

Klare Geometrie und pure Ästhetik

Der strenge Riegel beeindruckt zunächst mit seinen Ausmassen. Ganze 145 Meter zieht sich das 22 Meter hohe Gebäude entlang der Bahngleise. Entsprechend der angrenzenden Nutzung ist die Südfassade zu den Gleisen hin fast gänzlich geschlossen. Lediglich ein Portal des Bestandsbaus wurde hier integriert und kunstvoll inszeniert. Im stadtzugewandten Norden und somit als Gesicht zum Kunstareal, weist das Gebäude ein weit offeneres Fassadenbild auf. Hier erlauben grossformatige Verglasungen Einblicke in die Innenwelt. Sie bilden Durchbrüche innerhalb der grauen Ziegelfassade, die in Kombination mit Betonfertigteilen die Hülle darstellt. Die Nordfassade ist zudem durch tiefe Lisenen prägnant strukturiert. Die vertikalen, gebäudehohen Elemente ragen 1,50 Meter aus der Gebäudehülle hervor und stehen im Abstand von ebenfalls 1,50 Metern zueinander. Das Dach ist als Sheddach konzipiert, trägt Solarpaneelen und bildet den oberen Rahmen einer imposanten Innenarchitektur.

 

Forster Profile bieten passende Rahmung für erhabene Räume

Die Schnittstelle von aussen nach innen bilden am Haupteingang und im Foyer schlichte forster unico Edelstahl-Eingangstüren und Fensterelemente, die alle die Schutzklasse RC3 für besonders hohe Einbruchsicherheit erfüllen. Die Erschliessung der oberen zwei Geschosse erfolgt über eine Treppe, die quer zum Riegel positioniert ist. Dadurch teilen sich die Ebenen in zwei Flügel links und rechts der Gebäudemitte auf. Saalhöhen zwischen 4,5 und 5,5 Meter erzeugen hier eine erhabene Raumästhetik, die durch die ebenfalls sehr hohen Verglasungselemente mit Profilen von Forster zusätzlich unterstrichen wird. Die Architekten entschieden sich in den Ausstellungssälen für das formschöne Verglasungssystem forster unico mit Einbruchhemmung RC2 und in den Treppenbereichen für das System forster thermfix light. Die komplett aus Edelstahl gefertigten Profilsysteme fügen sich mit ihrer Fachwerk-Konstruktion harmonisch in den Gebäudeentwurf ein und überzeugen zudem durch zeitgemässe Wärmedämmwerte.

 

Einen weiteren Beitrag zum Erscheinungsbild des neuen Kunstquartiers leisteten Profile von Forster. Auf dem Gelände, in der Verlängerung des weiteren Museumsneubaus für Fotografie und Design, das 2022 nach Plänen der Architekten Manuel und Francisco Aires Mateus fertiggestellt werden soll, finden sich 14 historische Arkadenbögen. Diese wurden ebenfalls mit forster unico Edelstahlprofilen bzw. -türen mit fixen und gebogenen Seitenteilen geschlossen. Sie bilden den Raum für Gastronomie, Gewerbe, ein Dokumentationszentrum sowie ein Auditorium. All dies trägt zur reizvollen Vielfalt auf dem Gelände bei. Plateforme 10 und das MCBA sind bereits jetzt ein markanter Punkt auf der Schweizer Architekturlandkarte. Der Museumsneubau ist mit einem der wichtigsten Architekturpreise Deutschlands ausgezeichnet, dem „Fritz-Höger-Preis für Backstein-Architektur“ 2020.



Lausanne, Schweiz


Tür- und Fenstersysteme forster unico RC3

Verglasungen forster unico RC2

forster thermfix light

alle Elemente in Edelstahl


Metallbauer: Sottas SA , Bulle (Museumsgebäude)

Joux SA , Le-Mont-sur-Lausanne (Arkaden)

Architektur: Estudio Barozzi/Veiga , Barcelona (Hochbau und Masterplan für das Areal)

Xmade , Barcelona/Basel (Beteiligung am Entwurf der Ziegelfassade und des Sheddachs)

Bauherrschaft: Kanton Waadt, Plateforme 10

Fotos: Damian Poffet