Umnutzung einer Shedhalle in Zug

Industrieller Charme trifft zeitgemässe Gestaltung

 

In Zeiten knapper und teurer Neubauflächen erfreut sich die Umnutzung ehemaliger Fabrikgebäude zunehmender Beliebtheit – zumal insbesondere die Bauten des frühen 20. Jahrhunderts oftmals gestalterisch reizvoll sind. So entschieden sich auch die Eigentümer der inmitten eines Gewerbegebietes der Stadt Zug gelegenen Shedhalle für eine Revitalisierung ihres architektonischen Erbes. Das mit der Umwandlung in eine Gastronomie- und Eventfläche beauftragte Team von MAI Architektur stand dabei vor der Herausforderung, das Gebäude umfassend zu sanieren und zugleich das ursprüngliche Erscheinungsbild zu erhalten. Die Modernisierung der Fassade erfolgte mit schlichten Fenstersystemen aus Stahl, für die Forster besonders filigrane Profile lieferte. Die nun nach historischer Vorlage erneuerten Sprossenfenster erfüllen nicht nur die aktuellen energetischen Standards, sie sind auch extrem langlebig und bewahren den Charakter der einstigen Industriehalle.

 

Mit ihrer markanten Sägezahnform gelten Sheddächer als Archetypus für Fabrikbauten einer ganzen Epoche. Maximale Tageslichtzufuhr und grosse Spannweiten zählen bis heute zu den geschätzten Qualitäten dieser Dachform, die auch die Shedhalle im Herzen des sogenannten LG-Areals in Zug mitbringt. Ab den 1930er Jahren wurden hier Stromzähler für die ganze Welt produziert bis die Digitalisierung Jahrzehnte später neue Nutzungskonzepte erforderlich machte. Ziel ist es, das Quartier in ein lebendiges Stadtviertel mit Büros, Wohnungen sowie kulturellen und gastronomischen Angeboten umzugestalten. Während einige Gebäude bereits rückgebaut sind, soll die Shedhalle in der Dammstrasse dem Areal jedoch auch in Zukunft seinen ursprünglichen Reiz verleihen.

 

Behutsame Modernisierung der Fenster und Türen

Für die neue Nutzung als Restaurant, Bar, Markt und Raucherlounge des «Shed» verordnete das Luzerner Büro MAI Architektur der Industriehalle eine «Frischzellenkur», ohne den Gebäudecharakter zu verändern. Die für die Gastronomie notwendige Infrastruktur wurde über zwei dezent eingesetzte Baukörper sichergestellt, in denen die Küchen- sowie die Sanitärräume untergebracht sind. So konnte der grosszügige Eindruck der rund 1.200 Quadratmeter grossen, eingeschossigen Halle gewahrt werden. Auch die historische Rippendecke sowie die für Industriegebäude dieser Zeit typischen Heizschlangen wurden saniert. Nur die einfachverglasten Sprossenfenster waren aus energetischen Gründen nicht zu erhalten. Das Planungsteam entschieden sich hier für das Fenstersystem forster unico XS, das den historischen Vorbildern optisch in nichts nachsteht. Trotz Dreifachverglasung verfügt es über äusserst filigrane, lediglich 23 Millimeter breite Profile wie sie nur mit dem Werkstoff Stahl realisierbar sind. Verdeckt liegende Scharniere und eine rahmenlose Innenansicht unterstreichen das authentische Erscheinungsbild. Mit einem Uw-Wert von 1,2 W/m²K erfüllen die neuen Sprossenfenster zudem hohe energetische Ansprüche und bieten dabei unterschiedlichste Öffnungsvarianten.

 

Räume mit hoher Aufenthaltsqualität

Bei der Innenausstattung des «Shed» trifft der industrielle Charme der Halle auf luxuriöse Wohnlichkeit. Edle Materialien und dezente Farben verstärken diesen Eindruck. Für Wohlbefinden sorgen zudem die grossen Fensterflächen, die dank der schmalen Stahlprofile von Forster viel natürliches Licht hineinlassen. In Zusammenarbeit mit COCC. and coherent entstanden Innenräume von hoher Aufenthaltsqualität, die ihre ursprüngliche Nutzung nie verleugnen. Dazu trägt auch das Türensystem forster unico bei, das sowohl in der opaken wie auch der verglasten Ausführung das gelungene Zusammenspiel von historischem Vorbild und zeitgemässer Funktionalität komplettiert.



Zug, Schweiz


Fenstersystem forster unico XS

Türsystem forster unico


Metallbauer: Acklin Metall- und Stahlbau AG, Zug 

Architekt: MAI Architektur GmbH, Lucerne 

Innenarchitekt: COCC. and coherent AG, St. Gallen 

Bauherr: Alfred Müller AG, Baar 

Fotos: Beat Brechbühl